Goodbye Google Cache: (M)ein Abschied von einem liebgewonnenen SEO-Tool

Goodbye Google Cache
Lesezeit: 3 Minuten | 26. September 2024 - Andreas Kaufmann

Manchmal trifft Google Entscheidungen, die einem die Luft anhalten lassen – und Anfang 2024 war es mal wieder so weit. Der Google Cache, für viele von uns ein treuer Begleiter, ist Geschichte. Als SEO-Experte habe ich dieses Tool oft verwendet, um ältere Versionen von Webseiten zu sehen, technische Probleme zu analysieren oder einfach eine Seite zu überprüfen, die temporär nicht erreichbar war. Es war ein digitales Fenster in die Vergangenheit, das uns half, tiefere Einblicke in die Google-Indexierung zu bekommen. Und jetzt ist es weg.

„Es war eine unserer ältesten Funktionen, aber heutzutage sind Webseiten zuverlässiger geworden, weshalb wir uns entschieden haben, den Cache einzustellen.“
Danny Sullivan auf X

Die Cache-Links wurden bereits Anfang 2024 aus den Suchergebnissen entfernt, und nun wurde auch der Cache-Suchoperator („cache:xyz.com“), einer unter SEOs bekanntesten Google Suchoperatoren, vollständig deaktiviert.

Warum, Google, warum?

Google selbst begründet die Entscheidung damit, dass der Cache heute überflüssig sei. Es mag stimmen, dass das Internet stabiler geworden ist. Doch seien wir ehrlich: Die Cache-Funktion hat uns geholfen, nicht nur offline gegangene Seiten zu sehen, sondern auch Versionsverläufe und Veränderungen von Seiten nachzuvollziehen. Ganz zu schweigen von den Stunden, die uns der Cache erspart hat, wenn mal wieder die Server eines Kunden gestreikt haben.

Die SEO-Community reagiert

Die Reaktionen der SEO-Experten auf Plattformen wie X oder Reddit lassen sich mit einem Wort zusammenfassen: Frustration. Viele empfinden die Entscheidung als einen Rückschritt für die Arbeit im technischen SEO. Hier einige Stimmen aus der Community:

„Google Cache war ein unverzichtbares Werkzeug, um frühere Versionen von Webseiten zu sehen. Es ist, als hätte Google uns ein Stück Internetgeschichte gestohlen.“
– Ein Nutzer auf Reddit

„Wieder einmal zeigt Google, dass es keinen Wert auf die Bedürfnisse der SEO-Community legt. Wie sollen wir jetzt ohne den Cache testen, wie eine Seite zu einem bestimmten Zeitpunkt indexiert wurde?“
– Kommentar auf X

Für viele SEOs war der Cache mehr als nur ein technisches Feature – es war eine Rettungsleine, um das Verhalten von Google bei der Indexierung zu verstehen und Probleme mit Websites zu beheben, die temporär nicht erreichbar waren.

Und jetzt? Was tun ohne Google Cache?

Google selbst hat die Wayback Machine des Internet Archive als Ersatz ins Spiel gebracht. Aber mal ehrlich, wie viele von uns haben schon einmal eine komplett dynamische Seite in der Wayback Machine gesehen? Sie archiviert vor allem die großen, statischen Seiten, und oft sind die Snapshots unvollständig. Was wir wirklich brauchen, ist ein schneller Zugriff auf ältere Versionen aller Seiten – und das kann die Wayback Machine nicht immer liefern​
Natürlich gibt es noch Tools wie die Google Search Console, die über das URL-Inspektions-Tool detaillierte Informationen darüber bietet, wie Google eine Seite indexiert. Doch das hilft uns nur bei eigenen Seiten – für fremde Webseiten ist das leider keine Option.

Mein Fazit: Eher ein Rückschritt für die SEO-Welt

Google mag zwar sagen, dass die Cache-Funktion überflüssig sei, aber für viele von uns ist sie nach wie vor ein wichtiges Instrument. Es fühlt sich an, als ob wir einen digitalen Schatz verloren haben. Ein Tool, das uns nicht nur Zeit gespart hat, sondern auch Klarheit darüber verschaffte, wie Google Webseiten sieht und verarbeitet.

„Es fühlt sich an, als hätten wir ein Werkzeug verloren, das uns stets den Rücken freigehalten hat.“
– Ein Kommentar auf Reddit

Klar, wir müssen uns weiterentwickeln und an neue Werkzeuge gewöhnen. Aber das macht den Verlust nicht weniger schmerzhaft. Google Cache, du wirst uns fehlen. Vielleicht gibt es in der Zukunft einen würdigen Nachfolger. Bis dahin heißt es: Auf Wiedersehen, alter Freund.

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Über den Autor

Seit zwei Jahren unterstützt er das spacedealer Team als Senior Consultant. Seit nunmehr 10 Jahren ist Andreas als leidenschaftlicher SEO und nebenberuflich als SEO-Tutor in der digitalen Fortbildung im Einsatz. Dabei konzentriert er sich vor allem auf den Bereich der Webseitenoptimierung und digitale Marktentwicklung und sieht hier seine Stärken: die Kombination von effizienten Design und hochwertigem Content – mit besonderem Schwerpunkt auf die Nutzerzufriedenheit.

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