Längere Snippets von Google: So reagieren Sie richtig!

Googles neue lange Snippets
Lesezeit: 6 Minuten | 07. Dezember 2017 - Christian Burget

Statt 155 Zeichen auf einmal bis zu 300 Zeichen, statt zwei Zeilen auf einmal vier; dazu teilweise ein wilder Mix aus Meta Descriptions und Texteinstiegen – die Meta Descriptions bei Google Search sind viel länger geworden. Das ist auch uns aufgefallen und so haben wir gesammelt, was Sie tun sollten. Kurz gesagt: Es gibt viel zu tun, packen wir‘s an!

Was sagt Google zu den längeren Meta Descriptions?

Google äußerte sich bereits bei Searchengineland. Dort gab man zu, dass man „vor Kurzem eine Änderung vorgenommen habe“, um den „Suchmaschinen-Nutzern hilfreichere Snippets auszuliefern.“ Kurz gesagt ginge es darum, den Usern mehr Informationen in der Suche bereitzustellen. Diese sollten schneller Bescheid wissen, ob ein „Suchergebnis relevant für sie sei.“

Die Kollegen von Sistrix legen gleichzeitig schon eine Analyse vor, die zeigt, wie massiv sich die Ausweitung bzw. Verlängerung der Meta Descriptions ausbreitet. So wächst seit etwa dem 25. November die Zahl der Meta Descriptions, die drei oder mehr Zeilen aufweisen, imposant an. Zwischen dem dritten und dem vierten Dezember dann war es so weit: Es gab mehr Meta Descriptions mit drei oder vier Zeilen als die gewohnten und bisher üblichen Zweizeiler.

Erweiterte Text-snippets in Google SERPs
Erweiterte Text-snippets in Google SERPs (Quelle: sistrix)

Längere Meta Descriptions bei Google – das gab es schon vorher

Und zwar meist dann, wenn für eine Seite gar keine Meta Descriptions erstellt worden waren. Dann zog sich der Bot gerne ein paar passende Zeilen aus dem Text, der auf der Webseite zu finden war. Oft wurde hierbei auf den Texteinstieg zugegriffen, manchmal aber auch auf Textzeilen, in denen das zum Artikel oder gerade gesuchte passende Keyword enthalten war. Generell fällt auf, dass Vierzeiler bei Google häufiger in der Longtail-Suche auftauchen, während bei Einzel-Keywords auch noch viele Zweizeiler zu finden sind.

Jetzt könnte man sich als Betreiber einer Seite, die bisher auf Meta Descriptions verzichtet hat, faul zurücklehnen. Den Cocktail mit Schirmchen in die Hand nehmen und amüsiert zuschauen, wie die vorher fleißigere Konkurrenz jetzt kräftig nacharbeiten muss. Doch so funktioniert es (zum Glück) nicht. Denn es gilt nach wie vor: Eine feine Metabeschreibung ist immer noch wichtig. Und wird i. d. R. auch von Google und den Usern belohnt. Also alle hergehört! Auch die Hinterbänkler, die sich bisher durchgewurschtelt haben! Macht Eure Hausaufgaben!

Woher nimmt Google die Beschreibungen?

Bei Tests haben wir festgestellt, dass Google bei längeren Suchfragen häufiger auf die Inhalte der Website zurückgreift. Passt die Suchanfrage zur Meta Description wird diese genommen. Es gibt aber auch Hybriden, bei denen sich die Snippets aus Meta Description, Überschrift und Textinhalten zusammensetzt. Hier ein gutes Beispiel:

Ultralange Meta-Description von Google
Alles zusammengewürfelt: Der Search-Hybrid – ein Beispiel

Der erste Teil (rot markiert) stammt aus der hinterlegten Meta Description. Diese wird aber am Ende abrupt abgeschnitten und mit der Hauptüberschrift (grün) und dem direkt folgenden Text (blau) erweitert. Der wahrscheinliche Grund hierfür: die Kürze der hinterlegten Meta Description. Hier wie auch generell würde sich eine Optimierung der Meta Description mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf die CTR auswirken.

„Was tun, sprach Zeus, die bei Google sind besoffen!“

So reagieren Sie richtige Reaktion auf die längeren Google-Snippets

  1. Nach wie vor das A und O: Bauen Sie die Keywords, zu denen Ihre Seite ranken soll, möglichst vorne in Ihren Meta Descriptions ein, denn diese Begriffe werden nach wie vor Fett markiert und fallen dem Suchenden damit gleich besser ins Auge.
  2. Ein erstklassiger Texteinstieg auf Ihrer Webseite ist eminent wichtig. Locken und verführen Sie Ihre potenziellen Leser, Ihre Webseite anzuklicken! Bauen Sie gleichzeitig auch das wichtigste Keyword gleich am Anfang des Texts ein und ergänzen Sie es um verwandte Keywords.
  3. Thema „Optimierung der Conversion“. Setzt die Handlungsempfehlung nach wie vor zum Schluss ein! Denn bei der Conversion Optimierung, das ist ja bekannt, scannt der Google-User Anfang und Ende zuerst.
  4. Daraus ergibt sich: Verwenden Sie nicht mehr als 300 Zeichen. Bei unseren eigenen Tests und denen von Kollegen lagen die Snippets im Maximum zwischen 300 und 320 Zeichen (je nach verwendeten Zeichen).
  5. Achten Sie auf eine verständliche Struktur. Eine klare Gliederung, vielleicht auch eine Konzentration auf kurze, mit Punkten deutlich abgegrenzte Sätze, könnte hilfreich sein. So hat es der Leser der längeren Snippets/Meta Description einfacher, in den bis zu vier Zeilen, wirklich Sinn zu verstehen.
    Vielleicht sind es die eigenen Sehgewohnheiten, aber persönlich habe ich den Eindruck, dass die längeren Snippets im Gegensatz zu Googles Idee der Userfreundlichkeit, eher den Gegeneffekt haben. Der Grund: Bei den neuen Vierzeilern bei Google Search verliere ich die Lust, die Snippets bis zum Ende zu lesen.                                                                                      Zwei Zeilen waren gut, bei 2,5 ist auch noch ok, aber wenn es über volle drei Zeilen oder gar vier geht, geht die Relevanz verloren. Da würde ich persönlich eher auf ein Ergebnis mit einem kürzeren, prägnanteren Snippet-Text klicken.
  6. Noch ein Nachteil: Die Seite 2 ist bei Google in den Suchergebnissen so etwas wie der Orkus. Mit vier statt zwei Zeilen bietet Google den Top-3 in den SERPs mehr Platz und erhöht die Klick-Wahrscheinlichkeit dieser Ergebnisse frappant. Alles, was danach kommt, verliert so schon auf Seite 1 an Sichtbarkeit. Was wieder den Effekt hat, dass die vorher genannten Punkte umso wichtiger werden.

Unser Fazit

Es wird sich zeigen, ob Google diese verlängerten Snippets weiterhin nur testet oder vorerst bzw. final beibehält. Denn wie schon gesagt: Der User will seine Informationen schnell und zügig finden. Und das erfordert eine gewisse Struktur. Die Suchergebnisse sind keine Romane, in denen er sich verlieren möchte! 

Und genau das ist das Problem: Die neuen, von Google verlängerten Snippets, lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt strukturieren (z. B. mit Sonderzeichen und Versalien). Seitenbetreiber die bisher eine Description gepflegt haben, sollten ihre CTR in der Google Search Console prüfen und gegebenenfalls experimentieren bzw. optimieren.

Es bleibt spannend und wir behalten alles im Blick und testen weiter, wie sich die Suchergebnisse und Snippets verändern. Unsere Ergebnisse bzw. Erkenntnisse publizieren wir dann selbstverständlich wieder exklusiv hier.

Ähnliche Artikel

Über den Autor

Christian Burget ist Head of SEO bei spacedealer. Seit fast fünf Jahren berät er erfolgreich nationale und internationale Kunden aus unterschiedlichen Branchen in B2B und B2C und bringt deren Geschäft nach vorne. Nach Lehramtsstudium und Abstecher im Bereich E-Learning, führte ihn seine Leidenschaft für das Programmieren 2006 zum SEO. Seitdem ist er dem Bereich SEO treu geblieben. Neben der Entwicklung von Strategien und der technischen Suchmaschinenoptimierung, schlägt sein Herz besonders für Local SEO. Darüberhinaus vermittelt er gerne sein Fachwissen an andere weiter und macht diese SEO-fit.

Hinterlass uns deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert