SMX München 2023 Recap

SMX München 2023
Lesezeit: 8 Minuten | 17. März 2023 - Christian Burget

SEO/SEA Know-How an zwei Tagen

Die SMX München ist jedes Jahr ein Ereignis, das in der Online-Marketing-Szene seinesgleichen sucht. Hier treffen sich SEOs, SEAs aus dem In- und Ausland, die in der Branche tätig sind, um sich über die neuesten Trends, Technologien und Entwicklungen auszutauschen. Die Konferenz ist ein absolutes Highlight im Kalender eines jeden Online-Marketers.
In diesem Jahr war die Vorfreude auf die SMX München besonders groß, denn nach mehreren virtuellen Ausgaben konnte die Konferenz endlich wieder vor Ort stattfinden. Auch spacedealer war als Blogpartner wieder mit dabei und freute sich darauf, alte Bekannte zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Stimmung auf der Konferenz war ausgelassen und positiv. Es war spürbar, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleichtert waren, endlich wieder persönlich zusammenkommen zu können. Die Vorträge und Diskussionen waren inspirierend und informativ. Es wurde über Themen wie die Zukunft des Suchmaschinenmarketings, die Bedeutung von Voice Search und die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz gesprochen.

Für spacedealer war die Teilnahme an der SMX München auch in diesem Jahr wieder eine großartige Erfahrung. Die Konferenz hat gezeigt, dass persönliche Treffen und der Austausch von Wissen und Erfahrungen nach wie vor von unschätzbarem Wert sind. Wir freuen uns bereits jetzt auf die SMX München im nächsten Jahr und sind gespannt darauf, welche spannenden Entwicklungen uns dann erwarten werden.

SMX-Bühne
SMX-Hauptbühne

 

SEO and PPC: What We Have Learned and What That Means for 2023 & Beyond” (Lily Ray und Inna Zeiger von amsive)

Zusammenfassung: In dieser Session wurde erläutert, wie künstliche Intelligenz-basierte Analytics-Tools SEOs dabei helfen können, schnellere und genauere Einblicke in ihre Daten zu erhalten.

Key Takeaways

  • AI will not replace SEO but SEOs should learn how to use AI
  • Bard (not released yet) is not search – Jack Crawcyk
  • AI Content can be ok If it is original, satisfies the helpful content system
  • AI Content can be ok If it demonstrates E-E-A-T
  • Google is likely to detect ChatGPT written Content
  • Case Study TikTok Search Ads in UK- 40% der GenZ suchen nun bei TikTok und Instagram, nicht mehr mit Google.
  • Manu-automation: Algo Bidding is only as good as the data informing it ad needs a skilled human element for quality control

Technische SEO E-Commerce Challenges- und wie du Pitfalls vermeidest und ein für alle Mal Lösungen findest. (Stefan Vorwerk)

Stefan ging in seinem Vortrag auf die typischen Probleme im E-Commerce ein und präsentierte hier die Best Practice Beispiele, die aus seiner Sicht zur Verbesserung der Indexierung und des Crawlings führen.

Key Takeaways:

  • Die robots.txt ist kein Instrument der Crawler-Steuerung
  • Produktseiten, die für Produktgruppen ranken, performen meistens schlechter
  • Produktvarianten auf einer URL zusammenführen
  • Textwüsten auf Kategorieseiten vermeiden, stattdessen Informationen anbieten, die der Nutzer braucht
  • Niemand braucht eine Paginierung, auch wenn die erfolgreichsten Shops eine besitzen. Keiner legt wert auf die Indexierung der Paginierung ab Seite 2
  • Wenn möglich Pagineirungslinks maskieren (PRG-Pattern oder Infinite Scroll)
  • Verzicht auf Canonical als Lösung für Paginierung
  • Vorgehen: Erhöhung der Items pro Seite und damit die Verringerung der Paginierungsseiten.
  • Interne Verlinkung auf Produktseiten via Breadcrumbs nutzen
  • Deindexierte Urls sollten nicht intern verlinkt werden
  • Filter-URLs sollten sobald sie ein nachgefragtes Thema bedienen, ,indexierbar gemacht werden (Nachfrage bedienen, Sortiment vorrätig, Crawlbar und einzigartig)
  • Produkte out of Stock (keine Backlinks, kein Traffic = löschen, Status 410 ausgeben, interne verlinkung löschen/ Traffic & Backlinks und Nachfolgevariante = Weiterleiten auf Nachfolgeprodukte, interne Verlinkung löschen/ Nur Traffic & Backlinks = Weiterleitung auf nächst höhere Subkategorie, interne Links löschen)
  • Interne Verlinkung vermeiden zu: Weitergeleiteten Seiten, Fehlerseiten vom Crawling ausgeschlossenen Seiten, Interne Bereiche

Insgesamt sehr gute Tipps für Shopbetreiber

Future of Tracking (Lennard Paulsen)

Lennart, in Vertretung von Christian Ebernickel, ging der Frage nach, welche Probleme beim Sammeln von Daten aktuell bestehen, bzw. welche Möglichkeit für ein sinnvolles Tracking bestehen.

Folgende Takeaways gab es:

  • Google Analytics ist per se nicht illegal
  • Google hat die Datenschutzbestimmungen geändert (der Vertrag wird nicht mehr mit Google LLC geschlossen, sondern mit Google Ireland Ltd.)
  • Die Französische Datenschutzbehörde (CNIL) hat Google auch nicht per se als bedenklich eingestuft, aber zur Nutzung eines Proxys aufgerufen. Das entspricht dem Thema Serverside Tagging
  • Das Urteil zu Google Analytics in Österreich bezog sich grundsätzlich auf die fehlerhafte Implementierung von Google Analytics
  • Ad-Blocker und Tracking Prevention können durch Serverside Tracking umgangen
  • Durch Eintreten in die rechtliche Grauzone, kann der Opt-in für Consent optimiert und damit mehr Optins eingesammeln werden.
  • Durch den Consent Mode, kann die Datenqualität erhöht werden

Fazit: Ein Großteil ist wohl Auslegungssache und man kann weiterhin Google Analytics rechtskonform einsetzen. Wer weiterhin genügend Daten erfassen will, sollte auf Serverside Tagging umstellen und ist damit eher auf der sicheren Seite. Auch im Bereich der Consent Opt-In-rate lässt sich noch einiges optimieren, auch wenn einiges davon sich im rechtlichen Graubereich befindet.

Screaming Frog extreme (Julian Dziki)

screaming Frog mit Julian Dziki
Der Screaming Frog mit Julian Dziki
Julian hatte jede Menge Tipps und Anwendungsbeispiele zum Einsatz des Screaming Frog Crawlers dabei. Zur Überraschung aller Teilnehmenden startete er mit einer kurzen Frosch-Handpuppen-Performance.

Dafür eignet sich der Screaming Frog:

  • Duplicate Content finden (near Duplicates)
  • Interne Links (Linkposition finden)
  • Verlinkungen finden, die das falsche Keyword benutzen
  • schlechte Linktexte finden
  • URLs ohne Klicks (in Verbindung mit der Google Search Console)
  • Verwaiste URLs (URLs ohne interne Links)
  • Javascript-Probleme identifizieren (Spider → Rendering → Javascript)
  • Urls mit schlechter Lesbarkeit finden (Flesch-Reading-Ease). Funktioniert allerdings nur für Englisch gut
  • Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit daten aus unterschiedlichen Crawls auf Änderungen zu vergleichen
  • Im List-Modus lassen sich Redirects gut untersuchen, z.B. nach einem Relaunch

Fazit: Viele interessante Beispiele für Anwendungsfälle, ausführlich erklärt. Da war für jeden etwas dabei, das man auch direkt selbst ausprobieren kann.

Was jeder über das Metaverse wissen sollte (Falk Ebert)

Zusammenfassung: Hier stehen die Themen Metaverse, Web3 und XR im Mittelpunkt.. Also wo die Entwicklung hingehen könnte – und ab wann bestimmte Themen für Entscheider im Online-Business relevant werden.

Key Takeaways

  • Das Metaverse ist ein virtuelles Universum, in dem Menschen interagieren, spielen und arbeiten können. Es ist ein Konzept, das aus der Science-Fiction-Literatur bekannt ist.
  • Begriffs Deflation: Metaverse (Das Internet zum reinlaufen), extended Reality (Verschmelzung von Realität und virtuellen Welten) und Web 3.0 (Communities auf der Blockchain wie etwa Decentraland, horizon oder Roblox)
  • Wenn einem Unternehmen “Metaverse” angeboten wird: Ehrlich über KPI sprechen
  • Trend 1: Plattformisierung von 3D Erfahrungen – es gibt viele Metaverse
  • Trend 2: Extended Reality wächst weiter
  • Trend 3: Das Web wird dreidimensionaler
  • Hybrider Vertrieb (NFTs, Game Items, Physische Produkte mit NFT oder digitalem Produkt)

The Art of Visual Storytelling (Pardeep Dhanda und Grant Wright)

Wohl die einzige Session, welche vollständig auf alles rund um Künstliche Intelligenz verzichtet hat: “Gebt dem Referenten ein Mikrofon – aber Vorsicht: Er kommt aus Irland – Wundert euch also nicht, wenn er nach einer Minute mit Singen anfängt” “Nehmt euch alle einen Block und einen Stift, wir zeigen euch, wie ihr das ICD (“I can’t draw”) Symptom überwinden könnt”.

Fazit: Herrlich sympathisch und “anders” als alle anderen Vorträge. Hauptaussage: “The power of visual thinking, can help you unleash the inner Child to bring back the human touch into your marketing” ;o) Nice.

Unsere SMX Kurz- Zusammenfassung

  • Die einzelnen Sessions waren von unterschiedlicher Qualität: Viele bunt, informativ und professionell, einige unfertig (Stichwort: “Platzhalter Grafiken”) und eher schwer zu verstehen (“Was will uns die Dozentin/ der Dozent jetzt mit diesen Folien eigentlich sagen?”)
  • Eine positive Entwicklung war der recht hohe Frauenanteil der Vortragenden und die Internationalität der Vorträge
  • Interessant waren die Sessions, wenn sie zu einem Thema etwas tiefer gingen beispielsweise wenn es um die Indexierung (Screaming Frog) geht oder die Vor-und Nachteile der KI Tools im B2B Umfeld
  • KI, AI und Chat GTP – egal welche Session: Viele Referenten berichten über ihre Einstellung dazu. Da täglich neue AI Tools auf den Markt gelangen, erzeugt das auch viel Unsicherheit bei Unternehmen und Anbietern. Jeder will auf den Zug aufspringen, aber es macht sich eine inflationäre Nutzung des ursprünglich positiv besetzten Wortes “Künstliche Intelligenz” breit.
  • Die dazu meist gestellten Fragen kurz zusammengefasst: “Wie wird sich KI auf unsere Produktivität/Kreativität auswirken?” (Meist positiv), “Wie mächtig werden KIs?” (Sehr mächtig, und die These: Bald werden KIs ihre Datenbasis von anderen KIs bekommen und sich gegenseitig auswerten, gibt schon einen guten Ausblick auf das, was uns bevorsteht) und “Kann ich KIs nutzen um einen Wettbewerbsvorteil zu bekommen?” (Ja, aber du musst trotzdem selbst anfassen, damit deine Ergebnisse besser als die Konkurrenz sind – die anderen arbeiten ja auch mit den gleichen KI-Tools wie du). Und natürlich: “Wird die KI uns SEAs, SEOs, und Content Creators arbeitslos machen?” (Nein, erstmal nicht, die Ergebnisse sind -je nach Ausgangslage- noch zu schlecht.)
  • Gebetsmühlenartig wurden von den Vortragenden Empfehlungen und ToDo Ziele vermittelt, die aber eigentlich schon immer relevant waren (“Baut euch eine Reputation auf, arbeitet mit qualitativem Mehrwert für eure Zielgruppe, macht besseren Content, verlasst euch nie darauf, das euch ein Tool alle Arbeit abnimmt, Nutzt das Tool XY, das ist echt ein Gamechanger…”) – klingt toll und wichtig aber eine Initialzündung hat das im Publikum meist nicht, weil man diese und ähnliche Tipps überall und schon zu oft gehört hat.
  • Die Präsenzveranstaltung eignet sich hervoragend zum Austausch mit Gleichgesinnten

(Fortsetzung folgt…)

Ähnliche Artikel

Über den Autor

Christian Burget ist Head of SEO bei spacedealer. Seit fast fünf Jahren berät er erfolgreich nationale und internationale Kunden aus unterschiedlichen Branchen in B2B und B2C und bringt deren Geschäft nach vorne. Nach Lehramtsstudium und Abstecher im Bereich E-Learning, führte ihn seine Leidenschaft für das Programmieren 2006 zum SEO. Seitdem ist er dem Bereich SEO treu geblieben. Neben der Entwicklung von Strategien und der technischen Suchmaschinenoptimierung, schlägt sein Herz besonders für Local SEO. Darüberhinaus vermittelt er gerne sein Fachwissen an andere weiter und macht diese SEO-fit.

Hinterlass uns deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert